Was haben Ostergitzi mit regionalem Leder zu tun?

 

Bei der Produktion von Ziegenmilch spielt die jährliche Geburtenrate eine entscheidende Rolle. Ziegen müssen regelmässig Nachwuchs zur Welt bringen, um Milch zu produzieren. Doch diese Praxis birgt eine unbequeme Realität: Die männlichen Jungtiere, für die es in der Landwirtschaft oft keine Verwendung gibt, werden meist schon nach wenigen Monaten geschlachtet und als "Ostergitzi" vermarktet. Ihr Fleisch findet vor allem in der West- und Südschweiz Absatz, alles andere, auch das Fell, wird entsorgt. Einige wenige Landwirt:innen behalten die Zicklein bis zum Herbst, um sie über den Sommer draussen weiden zu lassen. Diese Situation wirft nicht nur ethische Fragen auf, sondern hat auch ökologische und ökonomische Auswirkungen.

Viele Menschen sind sich der Folgen des Konsums von Ziegenmilchprodukten nicht bewusst, was im Übrigen auch für die Kuhmilchproduktion gilt. Auch männliche Kälber werden nach wenigen Lebensmonaten geschlachtet, um Platz zu schaffen und Ressourcen zu sparen. Dieser Aspekt der Milchproduktion wird oft übersehen oder verdrängt.

Es ist wichtig, dass sich Verbraucher:innen über die Herkunft und die Produktionsbedingungen ihrer Lebensmittel bewusst werden. Eine bewusste Entscheidung für oder gegen den Konsum von Ziegenmilchprodukten oder anderen tierischen Produkten kann dazu beitragen, die Nachfrage nach ethisch vertretbaren Produkten zu fördern und damit einen positiven Einfluss auf die gesamte Lebensmittelindustrie auszuüben.

Wir wünschen uns, dass sich die Menschen wieder mehr Gedanken über die Herkunft ihrer Lebensmittel, deren Herstellung und auch über die Auswirkungen ihrer Entscheidungen machen. Das motiviert uns, unseren Beitrag zur Aufklärung zu leisten und das Bewusstsein für diese Zusammenhänge zu schärfen. Durch Aufklärung und Transparenz können wir zu einer nachhaltigeren und ethischeren Lebensmittelproduktion beitragen.

 
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