Gemeinsam mit Demeter für eine biodynamische Kreislaufwirtschaft

 

Eine Landwirtschaft, die das Wohl der Tiere ebenso respektiert wie Natur und Mensch ist ein Ideal, das wir anstreben. Nur durch innovative Verfahren und einen würdigen Umgang mit unserer Umwelt ermöglichen wir eine nachhaltige, wertegebundene Zukunft. Für die Herstellung unseres Leders sind uns diese Aspekte besonders wichtig. Deshalb kommen Häute aus Massentierhaltung für uns nicht in Frage. Stattdessen legen wir Wert auf naturnahes Landwirtschaften und eine transparente Wertschöpfungskette, sodass nicht nur wir, sondern auch unsere Kund:innen den Weg ihrer regionalen Lederprodukte kennen und schätzen können.

Um diesen Wunsch in die Tat umzusetzen, arbeiten wir unter anderem mit Demeter-Bauernhöfen zusammen. Als ältester Bioverband in Deutschland setzt sich der Demeter e.V. seit 1924 für eine biodynamische Wirtschaftsweise ein, die als nachhaltigste Form der Landbewirtschaftung gilt. Für die Mitglieder des Verbands steht der Respekt vor dem Lebewesen an erster Stelle. Damit schafft Demeter eine zeitgemäße Alternative zu industriellen Strukturen und gibt uns als Label die Möglichkeit, unser Leder getreu unserer Werte zu produzieren.

Gut Ogrosen – ein Hof der Gleichberechtigung

Seit März 2019 arbeiten wir mit dem Familienbetrieb Gut Ogrosen von Lucas Lütke Schwienhorst zusammen. Unsere Gründerin Alicia traf den Hofbetreiber Lucas erstmals 2019 auf einer „Wir haben es satt!“ Demo in Berlin. Im Anschluss einer Diskussionsrunde zu dem Thema „Demeter- und Bio-Bauern verklagen die Bundesregierung“, kamen sie ins Gespräch – kurz darauf entstand eine Partnerschaft, auf die wir heute sehr stolz sind.

Denn auf dem Gut Ogrosen, das etwa 100 Kilometer südlich von Berlin am Spreewald liegt, steht das Tierwohl an oberster Stelle. Dort leben gut 120 Milchkühe und deren weibliche Nachzucht. Alle Kühe gehören der Rasse Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind an – eine vom Aussterben bedrohte Rinderrasse. Umso schöner, dass die Tiere hier ein gesundes, artgerechtes Leben führen können. Die Kühe verbringen den Sommer auf der Weide – für die Wintermonate gibt es einen großen Laufstall, der wiederum aus einem Fressstall, einem Laufhof und einem Liegestall besteht. Gefüttert werden die Tiere mit Heu und hofeigenem Getreide. Gemeinsame Werte: Wir teilen die Philosophie mit Hofbetreiber Lucas und seiner Familie, dass Tiere sowie unsere Umwelt mit ebenso viel Würde, Vorsicht und Respekt begegnet werden sollten, wie Menschen. Darum ist dieser Demeter-Hof genau der richtige Partner an unserer Seite.

Das macht Demeter so besonders

Unser Partner aus dem Spreewald ist mittlerweile (glücklicherweise) ein Beispiel unter einigen: Denn das Demeter-Siegel ziert immer mehr Lebensmittel. Dabei wissen viele VerbraucherInnen nicht genau, was sich dahinter verbirgt und wo der Unterschied zu „normalen“ Bio-Produkten liegt. Dieser findet sich vor allem in den Richtlinien des Vereins, die weit über die EU-Bio-Verordnung hinausgehen. Beispielsweise müssen Demeter-Bauern ihren gesamten Betrieb ausschließlich biologisch-dynamisch bewirtschaften, während laut EU-Öko-Verordnung auch eine konventionelle Bewirtschaftung möglich ist. Wir schätzen es besonders, dass der Demeter-Verband auch in Sachen Tierwohl und Pflanzenschutz strikte Vorgaben setzt. So können wir sicher sein, dass die Häute für unsere Lederwaren von artgerecht gehaltenen Tieren stammen. So, wie auf dem Gut Ogrosen.

Doch wofür steht Demeter genau? Kernpunkt des Vereins sind konsequente Bio- Lebensmittel, die im Einklang mit der Natur hergestellt werden. Der Respekt gegenüber Land und Tier ist die treibende Kraft, um eine bewusste, nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben. Demeter-Bauern besitzen daher nur so viele Tiere, wie sie mit ihrem Land ernähren können. Deren Ausscheidungen sorgen wiederum für eine hohe Bodenfruchtbarkeit, die den Anbau hochwertiger Lebensmittel möglich macht. Dadurch entsteht ein biodynamischer Kreislauf, in dem sich Mensch, Tier und Natur gegenseitig bedingen.

Demeter ist übrigens der einzige ökologische Anbauverband, der eine obligatorische Tierhaltung auf den Höfen einfordert. So schließt er etwa die Enthornung von Kühen und die genetische Hornloszucht konsequent aus. Ernährt werden die Tiere ausschließlich mit möglichst selbst produziertem Biofutter. Außerdem achten Demeter-Bauern darauf, dass ihre Tiere genug Auslauf haben und artgerecht behandelt werden. Besonders schön: Demeter setzt sich mit dem Siegel „Zeit zu zweit“ für eine muttergebundene Kälberaufzucht ein.

Geteilte Werte für einen geschlossenen Kreislauf

Regional, transparent, konsequent: Gemeinsam mit unseren Partnern von Demeter möchten wir ein Umdenken anregen und uns für eine nachhaltigere Landwirtschaft einsetzen. Tier und Natur sollten unter allen Umständen mit Achtung behandelt werden und nur so genutzt werden, dass möglichst wenig in den natürlichen Kreislauf eingegriffen wird. Das heißt für uns auch, dass die Tiere artgerecht getötet und anschließend ganzheitlich verwertet werden.

Unsere Zusammenarbeit mit Demeter-Höfen ist die Basis für unser hochwertiges Leder. Die dort anfallenden Tierhäute werden eigens von uns abgeholt, so nachhaltig wie möglich gegerbt und mit viel Liebe zum Detail zu langlebigen Leder verarbeitet. Ungeachtet von natürlichen Merkmalen wie Narben oder Löchern nutzen wir die Lederhäute konsequent – und setzen uns damit gemeinsam mit unseren Partnern gegen die Verschwendung dieses wertvollen Rohstoffs ein. Unsere einzigartigen Produkte tragen diese Werte in sich und zeigen, dass Leder nachhaltig und bewusst konsumiert werden kann.

 
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Was haben Ostergitzi mit regionalem Leder zu tun?

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Die Zukunft der Lederwaren - Alicia und Nina im Gespräch mit VORN